Walz

⇒ Walztagebuch

Das „Walz“-Projekt ermöglicht Weiterbildung in verschiedenen Werkstätten. Angeboten wird das Arbeiten in originalgrafischen Drucktechniken wie Hochdruck, Handsatz, Buchdruck, Radierung oder Steindruck.

 

„Walz“ soll hier ohne Reglement und eher in modularem Aufbau als Weiterbildungsvariante, und besonders als ergänzende Erweiterung des Arbeitsfeldes von Mediendesignern oder GrafikerInnen gesehen, aber auch für junge Menschen ohne berufliche Vorbildung im grafischen Gewerbe ermöglicht werden.
Somit wandert Wissen von Werkstatt zu Werkstatt – was dem guten alten Gedanken der Walz nahekommt. Die Wanderschaft zünftiger Gesellen nach dem Abschluss ihrer Lehrzeit war seit dem 13. Jh. Voraussetzung zur Meister-prüfung. Die Gesellen sollten vor allem neue Arbeitspraktiken, fremde Orte, Regionen und Länder kennenlernen, sowie Lebenserfahrung sammeln.
Zusätzlich steht der Gedanke dahinter, künstlerische Vielfalt zu fördern und dies mit Wertschätzung der Erfahrung in den grafischen Techniken zu verbinden – auf den einzelnen Menschen bezogen, sowie kulturhistorisch gesehen! Möglich werden Begegnung und Kooperation zwischen Menschen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Tradition. Ergebnis der „Walz“ soll auch Nachwuchs und Chance zur Erneuerung etablierter Werkstätten sein.
Das Potential des sozialen und fachlichen Kontaktes beim Arbeiten in grafischen Werkstätten illustriert, wie sehr „historische“ Techniken zeitlos bestehen, als ein kreatives Arbeitmittel – immer schon – im Kontext anderer Technologien und Möglichkeiten für die Entwicklung von Bildideen und Typografie.
Diese hier beschriebene „kleine Walz“ ist für zwei Monate konzipiert, welche in mindestens drei Werkstätten absolviert werden sollten. Individuell wird abgestimmt wann und wie der jeweilige Arbeitsort freie Plätze zur Verfügung stellt. Der Rahmen von einem halben Jahr ist als Orientierung gemeint. Meist werden die Aufgaben von der jeweiligen Auftragslage abhängen, jedoch ist es durchaus wünschenswert eigene Projekte vorzubereiten und anzustreben, diese mit den technischen Gegebenheiten vor Ort zu realisieren. Intensive Einblicke in die Abläufe und das Erlernen von spezifischem Wissen sind garantiert – und wenn es nur kleine Tricks sind, die in den eigenen Erfahrungsschatz einfließen.
Mit der Walz ermöglicht der „Verein für die Schwarze Kunst Dresden e.V.“ unkonventionelle Möglichkeiten und einzigartige Chancen in traditionellen Werkstätten zu arbeiten und Kontakte zu knüpfen.
„Walz“ als Weiterbildungsvariante ist ursprünglich eine Idee der Grafikwerkstatt Dresden und hiermit auf unsere Initiative im „Verein für die Schwarze Kunst Dresden“ etabliert.
Peter Stephan, 2015

 

Materialbasiertes künstlerisches Schaffen stellt einen Schlüssel zur gesellschaftlichen Wahrnehmung handwerklichen Tuns dar. Diese „nicht-museale“ Fortführung tradierter Drucktechnik ist eine Weiterleitung der historischen Techniken, hinein in aktuelle Zusammenhänge. Das Potential, welches im sozialen und fachlichen Kontakt beim Arbeiten in grafischen Werkstätten besteht, ist die Basis. Als Maßstab für eine Wertschätzung des Erfahrungsschatzes von grafischen Techniken sollte nicht allein das hochwertige Ergebnis dienen, vielmehr ist die Rückwirkung aus dem Dialog mit dem Material, die Ausstrahlung des Prozesses selbst von nicht hoch genug zu schätzender Bedeutung – auf den einzelnen Menschen bezogen, sowie kulturhistorisch gesehen!

Bewerbungen für Praktika und Kurse werden da entgegengenommen. Des Weiteren arbeiten wir gemeinsam mit europäischen Partnern an einem weit angelegten Projekt für die Ausbildung in grafischen Techniken bezogen auf  künstlerische Anwendungen. „Journeyman ́s Walk“ – ein Ausbildungsprojekt in Zusammenarbeit mehrerer druckgrafischer Werkstätten.

 

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