2023

Handpressendrucke Dresden 2023

Der handgemachte druckgrafische Abzug mittels materialbasierter originaldruckgrafischer Verfahren stand als künstlerische Ausdrucksform im Mittelpunkt der zweiwöchigen Zusammenarbeit mit dem Schweizer Gast-Drucker Ernst Hanke an der Steindruck-Schnellpresse Faber&Schleicher in der Grafikwerkstatt Dresden.

Kooperatives Miteinander, Professionalität und Arbeitsfreude prägten die intensiven Tage. Schwerpunkt war die Lithographie. Das spiegelt sich in den künstlerischen Positionen, die eine Affinität für das Medium haben und eine handwerkliche Expertise in diesem Verfahren besitzen: aus der Schweiz kamen die Künstlerin und Druckerin Tanja Fent und der Drucker und Künstler Ernst Hanke, Patrick Wagner aus Schweden und Eckhard Gehrmann aus der Nähe von Frankfurt am Main. Mit Olivia Christen, Luise Kleuser, Sarah Steuer und Peter Hofmann, Leiter der Lithographie-Werkstatt der Hochschule für Bildende Künste Dresden, sind zudem Dresdner Positionen vertreten.

Die Resultate des 12-tägigen Workshops für Originalgrafik, die Handpressendrucke und weitere Arbeiten aller daran Beteiligten bildeten die Basis der Schau in der Galerie Blaue Brücke zum Abschluß. Die Kooperationen mit dem Kupferstichkabinett und der Hochschule für Bildende Künste haben das diesjährige Programm ebenfalls wesentlich bereichert.

Am Wochenende konnte ein bedeutsames, aber auch oft geschmähtes Museum, das Lügenmuseum im ehemaligen Gasthof Serkowitz in Radebeul, besucht werden. Die persönliche Führung des Objektkünstlers Reinhard Zabka alias Richard von Gigantikow durch seine Wunderkammern empfanden alle als Inspiration. Hierbei war freilich eigenes Denken und Kontextwissen gefragt, um das Augenzwinkern und die Hintersinnigkeit zu erkennen.

Im diesjährigen Workshop kamen unterschiedliche Generationen zusammen, die ihre drucktechnische fachliche Expertise erweitern oder weitergeben konnten und in einen fruchtbaren, unvoreingenommenen künstlerischen Austausch getreten sind. Es ist schön zu sehen, wie die Druckgrafik, in dem Fall die Lithographie, eine Verbindung zwischen allen Beteiligten schafft. Jeweils zwei Künstler haben sich einen Stein geteilt, darauf ihre Komposition angelegt, gedruckt wurden die einzelnen Farbphasen natürlich in Abstimmung miteinander und gemeinsam.
Die Qualität ihrer Arbeiten widerlegt die häufig zu Unrecht oftmals tendenzielle Marginalisierung der zeitgenössischen künstlerischen Druckgrafik innerhalb der Kunstgattungen, was sich auch in der zukünftigen Ausstellungspolitik der internationalen Museumslandschaft niederschlagen sollte.

 

Handpressendrucke Dresden 2023 – 23.10.-3.11.2023

Katharina Arlt – Laudatio Handpressendrucke 2023 

 

Ausstellungsplakat | Gestaltung – Peter Stephan | Grafik – Ernst Hanke

Handpressendrucke Dresden 2023
Olivia Christen / Dresden
Tanja Fent / Seon, Schweiz
Eckhard Gehrmann / Friedrichsdorf
Ernst Hanke / Interlaken, Schweiz
Peter Hofmann / Dresden
Luise Kleuser / Dresden
Sarah Steuer / Dresden
Patrick Wagner / Tingsryd, Schweden

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